Fischschutz und Kanusport: Erfolgreiches Miteinander am Petriwehr in Braunschweig

Mit dem Abschluss des umfangreichen Monitorings am Fisch-Kanu-Pass am Petriwehr in Braunschweig ist ein bedeutender Schritt für die ökologische Durchgängigkeit der Oker getan – und gleichzeitig eine erfreuliche Perspektive für den Kanusport in Niedersachsen entstanden.

Der im Zuge der Sanierung des denkmalgeschützten Petriwehres errichtete kombinierte Fisch- und Kanupass ermöglicht es Fischen erstmals seit Jahrhunderten, das Wehr zu überwinden. Für Paddler bedeutet die Anlage eine spürbare Erleichterung: Das bislang mühsame Umtragen entfällt, und die Oker kann auf dieser Strecke nahezu durchgängig befahren werden.

Als Landes-Kanu-Verband Niedersachsen begrüßen wir ausdrücklich, dass bei Planung und Umsetzung nicht nur ökologische, sondern auch sportliche Belange berücksichtigt wurden. Die Anlage ist ein gutes Beispiel dafür, wie Naturschutz und sportliche Nutzung in Einklang gebracht werden können – wenn mit gegenseitigem Respekt und Verständnis gehandelt wird.

Während der Monitoringphasen, in denen die Anlage zeitweise nicht befahren werden konnte, war die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten von großer Offenheit und Rücksichtnahme geprägt. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich bei:

  • dem Wasserverband Mittlere Oker als Vorhabenträger,
  • der AG Fischökologie Braunschweig für die Durchführung und transparente Kommunikation der Untersuchungen,
  • der Stadt Braunschweig sowie den begleitenden Fachbehörden,
  • und nicht zuletzt bei allen Kanuten, Vereinen und Veranstaltern, die geduldig mitgezogen und so zum Erfolg des Projekts beigetragen haben.

Besonders erfreulich: Selbst während der Norddeutschen Kanuslalom-Meisterschaften im Mai 2023, als reger Betrieb am Petriwehr herrschte, konnten Fische in der Aufstiegsanlage nachgewiesen werden. Dies zeigt, dass ein behutsamer und abgestimmter Umgang mit sensiblen Gewässerabschnitten möglich ist.

Für die Zukunft sehen wir im Petriwehr ein Modellprojekt für andere Standorte – ökologisch, sportlich und gesellschaftlich. Gleichzeitig nehmen wir die gewonnenen Erkenntnisse ernst: Die sensiblen Zeiten des Fischaufstiegs verdienen Rücksichtnahme, besonders im Frühjahr. Hier möchten wir als Verband aktiv zur Aufklärung beitragen und mit unseren Mitgliedern gemeinsam tragfähige Lösungen gestalten.

Wir danken allen, die diesen Weg möglich gemacht haben – und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit für lebendige Gewässer und erlebbaren Kanusport in Niedersachsen.

Landes-Kanu-Verband Niedersachsen
Christian Wulf – Präsident