Das naturkundliche Wochenende am Steinhuder Meer, das vom 10. bis 11. Mai 2025 unter der Leitung von Martin Volpers – Vizepräsident Freizeitsport im Landes-Kanu-Verband Niedersachsen – stattfand, war ein voller Erfolg. Die Veranstaltung war im Vorfeld schnell ausgebucht, was das große Interesse an diesem besonderen Angebot unterstreicht. Über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, u.a. aus Hamburg, Bremen, Hildesheim und Oldenburg, fanden sich auf dem Verbandsgelände in Mardorf ein, wo auch gemeinsam übernachtet wurde. So entstand nicht nur ein intensives Naturerlebnis, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl.
Das Programm verband Theorie und Praxis auf gelungene Weise. Am Samstag ging es mit dem Kanu rund um das Steinhuder Meer. Am Ostufer, im Bereich Großenheidorn, konnte das Naturschutzgebiet „Totes Moor“ aus der Nähe erkundet werden. Diese stillen, ökologisch wertvollen Bereiche sind sonst kaum zugänglich – umso faszinierender war es, sie aus nächster Nähe zu erkunden. Die Teilnehmenden erfuhren viel über die empfindlichen Lebensräume und die dort vorkommende Tier- und Pflanzenwelt. Zahlreiche Entenarten, Flussseeschwalben, Reiher und andere Wasservögel begleiteten uns auf der Tour. Vor allem die niedrig über uns her fliegenden Fischadler und einige Kuckucke, die man sonst nur selten zu Gesicht bekommt, konnten gut beobachtet werden.
Am Abend konnten mit Hilfe von Batdetektoren, die die Ultraschallrufe der Fledermäuse für uns Menschen hörbar machen, mindestens fünf verschiedene Fledermausarten beobachtet werden. Da es zu der Zeit schon dunkel war, wurden sie fast nie gesehen. Die Technik machte aber deutlich, dass es etliche Fledermäuse waren, die die abwechslungsreichen Strukturen um die Kanu-Lehrstätte herum, als Lebensraum nutzen.
Nach einer kurzen Nacht ging es dann um 5 Uhr zum Sonnenaufgang wieder aufs Wasser. Die „blaue Stunde“, der nahezu wolkenlose Himmel und die aufgehende Sonne machten diese Tour zum Wilhelmstein und entlang des Naturschutzgebietes am Westufer des Sees für die Beteiligten zu einem besonderen Erlebnis.

Nach einem ausgedehnten Frühstück stand am Sonntag noch eine naturkundliche Wanderung durch die Meerbruchswiesen auf dem Programm. Einen ersten Einblick in diese seltenen und teilweise vom Menschen nicht bewirtschafteten Lebensräume erhielten die Teilnehmer bei dem Besuch der Ausstellung der Ökologischen Station Steinhuder Meer in Winzlar. Zwar konnten die Sumpfschildkröten, Laubfrösche, Nerze und Moorenten, die von der ÖSSM im Bereich des Steinhuder Meeres in den letzten Jahren wieder heimisch gemacht wurden, nicht in freier Wildbahn erlebt werden, dennoch wurden zahlreiche Brut- und Rastvogelarten und einige seltene Pflanzenarten entdeckt. Die ganz besondere Vielfalt der Wiesen- und Bruchwaldlandschaft war beeindruckend. Martin Volpers vermittelte mit großer Fachkenntnis spannende Einblicke in die ökologischen Zusammenhänge und die Bedeutung des Schutzes dieser besonderen Lebensräume.
Neben den fachlichen Inhalten war auch das gemeinsame Erlebnis ein zentraler Bestandteil des Wochenendes. Die Abende auf dem Verbandsgelände boten Raum für geselliges Miteinander, Erfahrungsaustausch und Gespräche rund um Natur, Wasser und Kanu.
Insgesamt war das naturkundliche Wochenende eine rundum gelungene Mischung aus Wissensvermittlung, praktischer Erfahrung und Gemeinschaft. Ein herzlicher Dank gilt Martin Volpers und dem Landes-Kanu-Verband Niedersachsen für die hervorragende Organisation und Durchführung dieser besonderen Veranstaltung.
Fotos von Miriam Link, Jürgen Kleinschmidt, Sabine Backhaus, Tatjana Boreijko, Robert Bast, Andrea Sönnichsen-Enders







